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Pressemitteilung

Pressemitteilung der ÖDP Trier

Wassersport auf der Mosel: Freizeitvergnügen mit ökologischen und sicherheitsrelevanten Nebenwirkungen

 Die Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP) Trier warnt vor den zunehmenden Belastungen durch Freizeitwassersport auf der Mosel.

Was für viele nach Sommervergnügen klingt, hat für Natur und Berufsschifffahrt auf der Bundeswasserstraße Mosel ernsthafte Konsequenzen. Insbesondere Jetskis und Schnellboote sorgen durch Lärm, Wellenschlag und rücksichtslose Fahrweise für Störungen, die weit über das Ufer hinausreichen.

Die Mosel ist ein ökologisch wertvoller Lebensraum für Fische, Wasservögel, Amphibien und seltene Pflanzenarten. Doch die intensive Nutzung, insbesondere durch motorisierte Boote, stört Brut- und Rastplätze empfindlicher Arten wie Haubentaucher, Eisvogel oder Reiher. Wiederholte Störungen führen dazu, dass Tiere ihre Brut aufgeben oder sich langfristig aus stark frequentierten Bereichen zurückziehen.

Auch die Ufervegetation leidet: Ein- und Aussteigen an nicht ausgewiesenen Stellen zerstört Pflanzen, verdichtet den Boden und verschlechtert die Lebensbedingungen für Insekten und Amphibien. Treibstoffreste, Mikroplastik aus Ausrüstung und achtlos entsorgter Müll belasten die Wasserqualität.

Dies gefährdet nicht nur Fische und Kleinstlebewesen, sondern auch Menschen.

Auch dauerhafter Lärm kann bei Fischen zu erhöhtem Stresslevel, schlechterer Körperkondition und verändertem Laichverhalten führen.

Die ÖDP Trier sieht darin einen klaren Handlungsauftrag.

„Wassersport an der Mosel ist nicht grundsätzlich schädlich – aber ohne gezielte Steuerung und Rücksichtnahme gefährdet er die ökologische Vielfalt. Die Region Trier steht exemplarisch für die Herausforderung, Freizeitaktivitäten auf den Binnengewässern und Naturschutz in Einklang zu bringen. Nachhaltige Nutzungskonzepte sind dringend notwendig, um den Lebensraum “ Mosel“ zu schützen.“

Neben den ökologischen Folgen stellt die rücksichtslose Fahrweise von Jetskis und Schnellbooten auch ein Sicherheitsrisiko für die Berufsschifffahrt dar, die im Übrigen selbst hohe Auflagen an Lärm- und Gewässerschutz zu erfüllen hat.

Immer wieder kommt es zu gefährlichen Situationen, wenn Freizeitboote unberechenbar kreuzen oder mit hoher Geschwindigkeit in Fahrwasserbereiche eindringen, die für Berufsschiffe reserviert sind.

Wie der SWR schon im Jahr 2023 berichtete, steigen die Einsatzzahlen der Wasserschutzpolizei im Raum Trier. Die Mosel ist nicht nur ein Naturraum, sondern auch eine wichtige Verkehrsader – und diese Funktion darf durch unkontrollierten Freizeitverkehr nicht gefährdet werden.

Die ÖDP Trier fordert daher eine nachhaltige Steuerung der Freizeitnutzung auf der Mosel.

Dazu gehören die Zonierung ökologisch sensibler Bereiche, sowie die Förderung naturverträglicher Aktivitäten wie Kanufahren und Stand up Paddling und eine Ausweitung der Kontrollen durch die Wasserschutzpolizei.

Ergänzend sollten Wassersportler durch Umweltbildungsmaßnahmen sensibilisiert werden – etwa durch verpflichtende Leitfäden wie „Wassersport im Einklang mit der Natur“.

„Die Mosel ist mehr als ein Freizeitgewässer – sie ist ein lebendiges Ökosystem und eine Verkehrsader, die unseren Schutz und unsere Rücksicht verdient“, so die ÖDP Trier. „Nur durch klare Regeln und ein Bewusstsein für die ökologischen und sicherheitsrelevanten Zusammenhänge kann ein verantwortungsvoller Umgang mit diesem einzigartigen Naturraum gelingen.“

Die ÖDP setzt sich dafür ein, dass die Rechte der Natur im Grundgesetz verankert werden. Infos dazu finden sich in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift “Ökologiepolitik“

https://www.oekologiepolitik.de/wp-content/uploads/2025/08/Natur-Rechte_OekologiePolitik-200.pdf

Auch die Heinrich-Böll-Stiftung hat sich intensiv mit dem Thema beschäftigt und das Beispiel des Whanganui River in Neuseeland analysiert. Hier wurde im Jahr 2017 erstmals weltweit ein Fluss als Rechtsperson anerkannt.

https://www.boell.de/de/2025/01/28/der-fluss-als-rechtsperson-das-beispiel-des-whanganui-river-neuseeland

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